By Dr. Holger Gross on Sonntag, 30. November 2014
Category: Therapien

Beim Impingement ist das Ausfräsen des Schulterdachs oft Übertherapie und unnötig!

Bereits seit den 70er Jahren wird in der Schulterchirurgie das sogenannte Impingement Syndrom an der Schulter operiert. Erstmals wurde diese Enge unter dem Schulterdach von Prof. Neer in den USA beschrieben. In seiner Studie machte er diese Einengungen und Knochensporne verantwortlich für Schulterbeschwerden und Sehnenrisse.

In den letzten Jahren explodiert die Häufigkeit der Diagnose Impingement und mit ihr die Zahl an durchgeführten Operationen. Ziel der Operation ist es die eingeengten Sehnen zu befreien, indem das Schulterdach von unten abgefräst wird.

Bei der schnell zunehmenden Anzahl an durchgeführten Operationen fragen sich Schulterspezialisten bereits seit längerem, ob diese meist im Röntgen oder in der Kernspintomographie sichtbare Veränderung wirklich für die geklagten Schulterbeschwerden verantwortlich ist.

Eine neue Studie aus den USA bestätigt das, was bereits viele Fachleute seit längerem Vermuten. In den meisten Fällen gehen von den sogenannten Einengungen oder Knochenspornen gar keine Beschwerden aus. Auch die Operation mit dem Ziel den Platz zu erweitern ist dann unnötig. Die Studie mit dem Titel: “Arthroscopic subacromial decompression: acromioplasty versus bursectomy alone--does it really matter? A systematic review.“ konnte nachweisen, dass es keinen Unterschied macht ob das Schulterdach ausgefräst wird oder einfach nur der Schleimbeutel entfernt wird.

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