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Schonende Therapie der Schulter dank Schlüssellochchirurgie

Bis vor kurzem waren Schulteroperationen aufwändige und zum Teil risikoreiche Eingriffe. Die erzielten Ergebnisse waren häufig nur mäßig befriedigend. In den letzten Jahren ist es aufgrund neuer minimalinvasiver Operationsverfahren möglich geworden, viele Erkrankungen am Schultergelenk zu behandeln, die früher gar nicht oder mit sehr großem Operationsaufwand therapierbar waren. Durch die gelenk- und gewebeschonenden neuen Techniken sind heute Operationserfolge möglich, die vor Jahren noch undenkbar waren. Durch die Technik der Arthroskopie (Gelenksspiegelung) kann heute vielen Patienten effektiv geholfen werden.


Wie verläuft eine Schulterarthroskopie?


Die Schulterarthroskopie ist eine besonders gelenkschonende Operationsmethode. Im Gegensatz zur offenen Operation mit einem großen Schnitt werden lediglich zwei oder drei kleine Schnitte von weniger als einem halben Zentimeter Länge benötigt. Über einen dieser Zugänge wird eine kleine Stabkamera mit angeschlossener Beleuchtung in das Schultergelenk eingeführt. Das Bild aus dem Gelenk wird mit Hilfe der Kamera auf einen Monitor übertragen, so dass der Operateur sehen kann, wie das Gelenk von innen aussieht. Über die anderen Schnitte können Instrumente in das Gelenk eingebracht werden, mit denen dann verletzte oder erkrankte Strukturen repariert werden können. Zur besseren Sicht und um das Gelenk zu spülen, wird mit einer Pumpe zusätzlich sterile Flüssigkeit in das Gelenk eingeleitet. Entzündungsstoffe oder in das Gelenk eingedrungene Bakterien werden so sofort ausgespült.

 

ascturm-200Die Vorteile einer Schulterarthroskopie

Durch den Einsatz einer vergrößernden Optik kann der erfahrene Operateur sämtliche Schäden am Schultergelenk exakt beurteilen und direkt optimal behandeln. Gegenüber den offenen Operationen mit großen Schnitten, bei denen das Schultergelenk meist vollständig eröffnet wird, benötigt die Arthroskopie nur wenige Millimeter lange Schnitte, um an den Schaden im Gelenk zu gelangen. Hierdurch werden gesunde Strukturen geschont, die durch einen längeren Schnitt unter Umständen verletzt würden. Die Schulterarthroskopie ist somit für den Patienten weniger belastend und weniger schmerzhaft als die offene Operation. Der Patient erholt sich rascher und die Schulter ist schneller wieder belastbar. Längere Krankenhausaufenthalte, wie sie oft früher die Regel waren, können meistens vermieden werden und viele Operationen sind sogar ambulant durchführbar.

Was sind die Risiken der Schulterarthroskopie?

Da bei der Schulterarthroskopie nur wenige kleine Schnitte erfolgen, ist es im Vorfeld erforderlich, genau abzuklären, welche Schäden im Gelenk bestehen. Nur so ist der Operateur dann in der Lage, diese Schnitte so zu positionieren, dass die erkrankten Strukturen auch gut erreicht werden. Auch eine minimal invasive Operation, wie die Schulterarthroskopie, sollte nicht leichtfertig durchgeführt werden. Im Gegensatz zu den offenen Operationen ist das Operationsrisiko bei einer Arthroskopie zwar vergleichsweise gering, aber Komplikationen können nie hundertprozentig ausgeschlossen werden. Von entscheidender Bedeutung über Erfolg oder Misserfolg einer Schulterarthroskopie ist sicherlich auch die Erfahrung des Operateurs und seines Teams.

 

Ist eine Schulterarthroskopie schmerzhaft?

Die Schulterarthroskopie wird in Vollnarkose durchgeführt, so dass der Patient während der Operation nichts von der Arbeit des Operateurs mitbekommt. Nach der Operation wird die Schulter meist mit einem Lokalbetäubungsmittel durchgespült, so dass auch unmittelbar nach dem Eingriff die Schulter weiter betäubt ist. Durch den Einsatz moderner Schmerzmittel ist es heute möglich, auch den Heilungsverlauf nach der Operation weitgehend schmerzfrei zu gestalten.


Die Nachbehandlung

Da die Schulter ein muskulär geführtes Gelenk ist, ist die Operation nur ein Teil der Behandlung. Die adäquate Nachbehandlung ist extrem wichtig und für den Heilungserfolg mit entscheidend. Hier kann es nötig sein, die Schulter für einige Zeit zu schonen. Meist kann jedoch die Schulter schnell wieder bewegt und belastet werden. Eine gezielte Gymnastik soll die schulterstabilisierenden Muskeln wieder aufbauen und Bewegungseinschränkungen verhindern.

 

Bilder einer Schulterarthroskopie

Hier sehen Sie verschiedene Bilder aus einem Schultergelenk. Die Bilder wurden im Rahmen einer Schultergelenkspiegelung aufgenommen.

Blick von hinten mit der Kamera in ein Schultergelenk.

Links im Bild ist der Oberarmkopf angeschnitten. Schön zu erkennen die intakte glatte Knorpeloberfläche. Korresponierend zum Oberarmkopf befindet sich rechts im Bild die Gelenkpfanne. Am vorderen Rand der knöchernen Gelenkpfanne ist die Gelenkkippe (Labrum) zu erkennen. Diese besteht aus einem festen Bindegewebe.

Weiter schön zu erkennen auf diesem Bild ist ein Sehnenstrag vorne von rechts nach links-oben ziehend. Diese Sehne gehört zum Subscapularis-Muskel. Dem vorderen Muskel der Rotatorenmanschette.

Blick von hinten in die Schulter, zwischen die Sehnenplatte der Rotatorenmanschette und das Schulterdach(Acromion). Die Kamera befindet sich im Schleimbeutel (Bursa subacromialis). Dieser ist etwas von der Spülflüssigkeit aufgeblasen. Schön zu erkennen sind die feinen Fasern des Schleimbeutels.

 

Blick von hinten in die Schulter zwischen die Sehnenplatte der Rotatorenmanschette und das Schulterdach(Acromion). Der chronisch entzündete Schleimbeutel wurde entfernt bei diesem Patient entfernt. Ursache für die Entzündung war ein Impingement-Syndrom mit großem knöchernen Sporn an der Vorderkante des Schulterdaches (Acromions). Es lag ein sogenanntes Typ III Acromion nach Bigliani vor.

Um dem Patient zu helfen wurde dieser knöcherne Sporn mit einer motorbetriebenen Knochenfräse (Acromionizer) von unten abgefräst. Die Fräse ist rechts im Bild zu erkennen. Oben im Bild ist die bearbeitete Knochenunterfläche des Acromions zu sehen. Der Sporn wurde bereits vollständig abgetragen.

Für diesen Eingriff waren lediglich zwei Schnitte mit einer Länge von jeweils ca. 0,5cm notwendig. Hierdurch konnten gesunde Gewebestrukturen geschont werden, so dass weniger Schmerzen nach der Operation auftreten und die Wundheilung verkürzt ist. Die Operation wurde ambulant durchgeführt.

 

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Ihr Arzt

  • Herr Dr.med. Holger Groß Facharzt fur Orthopädie und Sportmedizin, Schulter- und Kniechirurgie, Ambulante Operationen

    Allg. Sprechstunde: +49.6831.3100 +49.6831.5031792 info@dr-gross.de
  • Herr Dr.med. Holger Groß Facharzt fur Orthopädie und Sportmedizin, Schulter- und Kniechirurgie, Ambulante Operationen

    Allg. Sprechstunde: +49.6831.3100 +49.6831.5031792 info@dr-gross.de