Infiltrationen / Injektionen

Eine Therapie mit Spritzen, die in die Schulter gesetzt werden, wird oft als Injektionstherapie oder Infiltrationstherapie bezeichnet.

Die Spritzen können dabei drei unterschiedliche gewünschte Wirkungen haben.

Zum einen können Medikamente zum Test appliziert werden. Trotz der zu Verfügung stehenden bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und Kernspintomographie kann es manchmal dazu kommen, dass alle Bilder keine Klarheit über die Entstehungsursache der Schulterbeschwerden bringen. Über eine Injektion an die zu testende Struktur können oftmals neue Erkenntnisse über die Schmerzursache gewonnen werden. Ein gutes Beispiel ist dabei die Arthrose im Schultereckgelenk. Wenn unklar ist ob und wie viel Schmerzen von diesem kleinen Gelenk ausgelöst werden, kann eine gezielte Spritze mit einem Lokalbetäubungsmittel in das Gelenk Aufschluss bringen. Anhand der Wirkung der Injektion kann abgeschätzt werden wie viel der Schmerzen von diesem Gelenk kommen.

Ein zweiter Grund für Spritzen an oder in die Schulter kann der Ansatz der Beschwerdelinderung sein. Bei einigen Erkrankungen ist eine Heilung nur schwer oder sogar gar nicht möglich. In diesem Fall kann durch eine gezielt Spritze die Schmerzen gelindert und ggf. die Funktion wieder verbessert werden.

Der dritte Grund ist der Versuch etwas zum Heilen zu bringen oder aber eine Heilung zu unterstützen. Gerade bei chronischen Reizzuständen, die sehr schmerzhaft seien können ist, es nützlich über eine gezielte Injektion diese Beschwerden zu lindern. Der Patient wird so in die Lage versetzt die Schulter wieder normal zu bewegen und eine Bewegungstherapie durchzuführen.

Image

Hilfe bei Schulterverschleiß: Warum Hyaluronsäure eine sinnvolle Option bei Omarthrose ist

Wenn jede Bewegung des Arms schmerzt und die Schulter zunehmend steif wird, lautet die Diagnose oft: Omarthrose (Schultergelenksverschleiß). Viele Patienten befürchten, dass nun nur noch starke Schmerzmittel oder gar eine Operation helfen.

Doch aktuelle wissenschaftliche Auswertungen zeigen, dass eine konservative Behandlung mit Hyaluronsäure hochwirksam sein kann – oft wirksamer als Kortison oder reine Krankengymnastik.

Neue Daten bestätigen die Wirksamkeit

Eine kürzlich veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit (Metaanalyse) hat die Daten von über 1.000 Patienten aus 15 kontrollierten Studien ausgewertet. Das Ziel war es, die Wirksamkeit von Hyaluronsäure-Injektionen in das Schultergelenk wissenschaftlich zu überprüfen.

Die Ergebnisse sprechen für diese Therapieform:

  • Besser als Physiotherapie allein: Patienten, die zusätzlich zur Krankengymnastik Hyaluronsäure erhielten, zeigten deutlich bessere Ergebnisse als diejenigen, die nur turnten. Der positive Effekt war hier besonders stark ausgeprägt.

  • Überlegen gegenüber Kortison: Im direkten Vergleich zur häufig eingesetzten Kortisonspritze zeigte sich die Hyaluronsäure überlegen bei der Schmerzlinderung.

Wie wirkt Hyaluronsäure in der Schulter?

Gesunde Gelenke enthalten von Natur aus Hyaluronsäure. Sie ist ein Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit ("Gelenkschmiere"). Bei Arthrose sinkt die Konzentration dieser natürlichen Hyaluronsäure jedoch drastisch – oft um etwa die Hälfte.

Die Injektionstherapie setzt genau hier an:

  1. Schmiermittel: Die zugeführte Hyaluronsäure verbessert die Viskosität der Gelenkflüssigkeit, sodass die Gelenkflächen wieder besser gleiten.

  2. Stoßdämpfer: Sie kann helfen, mechanische Belastungen im Gelenk abzufedern.

  3. Knorpelschutz: Studien weisen darauf hin, dass Hyaluronsäure „chondroprotektiv“ wirkt – das bedeutet, sie kann das Absterben von Knorpelzellen verringern und deren Erhalt fördern.

Für wen ist die Behandlung geeignet?

Diese Therapie ist ideal für Patienten mit leichter bis mittelschwerer Schulterarthrose, die:

  • eine Alternative zu Kortison suchen (um Nebenwirkungen zu vermeiden).

  • trotz Physiotherapie noch unter Schmerzen leiden.

  • eine Operation (Gelenkersatz) hinauszögern oder vermeiden möchten.

Da die Schulter kein lasttragendes Gelenk ist (anders als Knie oder Hüfte), stehen die Chancen gut, dass die verbesserten Gleiteigenschaften zu einer spürbaren Entlastung im Alltag führen.

Fazit

Die Injektion von Hyaluronsäure ist ein bewährtes, sicheres Verfahren, um Schmerzen bei Schulterarthrose zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Die Kombination aus Hyaluronsäure und Physiotherapie scheint dabei der "Goldstandard" der konservativen Therapie zu sein.

Haben Sie Fragen zur Arthrosetherapie? Sprechen Sie uns gerne an.